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Eselshaut -     von Carole (nach einem französischen Volksmärchen)
Es war einmal ein König, der von allen geachtet wurde. Seit dem Tod seiner Frau bedeuteten ihm aber nur noch seine Tochter und sein Esel etwas. Jeden Morgen fand man im Stand des Esels pures Gold und die Königstochter war wunderschön, schöner noch als ihre eigene Mutter. Der König verlor den Verstand und verliebte sich in die eigene Tochter - und er wollte sie heiraten!

In Panik eilte das Mädchen zu seiner Patin, der Fee Lilas.

Lilas wohnte im Wald und erschien augenblicklich.

Damit der Vater nicht seine eigene Tochter heiraten möge, gab Lilas dem armen Mädchen den Rat, etwas vom König zu verlangen, das er unmöglich beschaffen könne.

"Verlange von ihm als Belohnung ein Kleid von der Farbe des Wetters....mit blauem und weißem Schimmer...und leicht wie eine Wolke."

Aber dem Vater gelang es, so ein Kleid zu beschaffen !!!

Die Fee Lilas kam zurück und sagte "Verlier nicht den Mut, meine Kleine. Hör mir zu..."

"Verlange nun ein Kleid von der Farbe des Mondes von ihm.

Das Kleid soll wie der Mond inmitten der Sterne leuchten. Und der Stoff muss seidig wie der Sommerhimmel sein. Das wird der König niemals beschaffen können." Aber dem König gelang auch dies !!!

Die Fee kam zurück und meinte zur Prinzessin: "Ja, ich weiß, dass er auch dieses Kleid beschafft hat."

"Aber halte durch! Verlange von ihm ein Kleid von der Farbe der Sonne."

"Ein leuchtendes aufregendes Kleid, das wie die Frühlingssonne strahlt." Aber auch das beschaffte der Vater!!!

Wieder kam die Fee zurück und sagte:"Es gibt nur noch eines, was du von ihm verlangen kannst, und zwar die Haut seines geliebten Esels. Ihn wird er niemals opfern." Aber der Vater ließ den Esel töten und gab dem Mädchen die Eselshaut...

Die Fee Lilas:"Verzweifle nicht. Zieh' dir die Eselshaut über und fliehe aus dem Schloss. Niemand wird dich erkennen. Nimm diesen Zauberstab.

Wenn du mit ihm dreimal auf den Boden klopfst, wird ein Koffer erscheinen, der all' deine schönen Gewänder und deinen kostbaren Schmuck enthält."

Das arme Mädchen floh aus dem Schoss. Sie fand Arbeit als Dienstmagd und kümmerte sich dort um die Truthähne, Schafe und Schweine. Sie war das Gespött der übrigen Dienstboten und sie gaben ihr den Namen "Eselshaut".

Um sich zu trösten, nahm sie manchmal im Geheimen den Zauberstab hervor und zog sich wie eine Prinzessin an.

Eines Tages kam ein Prinz aus einem anderen Schloss auf den Gutshof um dort das Erntedankfest zu feiern. Als er auf dem Hof spazieren ging, sah er ein seltsames Licht. Er näherte sich dem Fenster.

Eselshaut trug gerade ein wunderschönes Prinzessinenkleid. Die Schönheit und Anmut des Mädchens verzauberten den Prinzen mehr als es das wunderbare Kleid tat. Er wagte nicht, die unbekannte Schöne anzusprechen.

Am Tag darauf und an allen folgenden Tagen nahm der Prinz keine Nahrung zu sich und versank in eine seltsame Traurigkeit. Dann verlangte er, zum Erstaunen aller, dass man ihm ein Stück Kuchen brächte, das Eselshaut gebacken habe.

Eselshaut backte den Kuchen, und sie bemerkte nicht, dass ihr Ring in den Teig gefallen war.

Beim Essen wäre der Prinz fast an dem Ring erstickt, aber er sagte nichts.

Am nächsten Tag und an den folgenden Tagen hatte der Prinz gute Laune. Er beschloss zu heiraten. Er ließ verkünden, dass er diejenige heiraten würde, der der gefundene Ring passe.


Keiner Prinzessin passte der Ring, außer...Eselshaut !

Also ließ sie die alte Eselshaut fallen.

Und sie war so wie sie vorher war, nämlich eine Prinzessin von atemberaubender Schönheit.

Der Prinz und Eselshaut heirateten.

Und auch noch hundert Jahre später hatten die beiden Vermählten einander lieb!